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Celissas – Magierin der Illusionen

by on Mar.14, 2009, under Magier

CelissasLangsam klärte sich Celissas Blick. Mit noch ein wenig zusammengekniffenen Augen schaute sie umher. Was sie sah ließ sie stutzen. Sie war mitten in einem Wald. Rasch wischte sie sich über die Augen. Aber das Bild blieb bestehen. Äußerst verwundert betrachtete sie die Umgebung für einige Augenblicke. Mit gewohnter Handbewegung fuhr sie sich über die Robe, um ein paar Falten zu glätten. Doch was war das?
Ihre Finger blieben hängen. Aus den Gedanken gerissen, schaute sie an sich herunter. Ihre Augen weiteten sich. Die schöne Robe, welche Amtek ihr zu diesem Ritual gegeben hatte. Es war nur noch ein einziger Fetzen. Überall Löcher und Brandflecken Röte schoss ihr ins Gesicht. Wie sollte sie ihm das nur erklären?
Durch das heulen eines Wolfes wurde sie wieder in die Realität gerissen. Was war geschehen? Wo war sie nur gelandet? Mit einer Mischung aus Neugierde und Nervosität ging sie ein wenig umher. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
Natürlich, es war etwas schief gelaufen. Irgendwie hatte sie diese wundervolle Illusion geschaffen, anstatt den minderen Geist zu rufen. *kurz kräuselt sich ihr kleines Stubsnäschen* Allerdings hatte sie bereits vor einiger Zeit aufgehört sich mit dieser Spielart der Magie zu beschäftigen. Hastig schritt sie zu einem Baum und fasste ihn an. Verwundert zog sie die Hand zurück, und fasste ihn nochmals an. Es bildeten sich kleine Falten auf ihrer Stirn. Materie, es war feste Materie. Seltsam…
Langsam liess sie sich mit dem Rücken zum Baum gewandt nieder. Lange Zeit verhaarte sie so.
Eine Illusion… . Wie erkenne ich eine Illusion, noch dazu eine so perfekte? Und wenn ja, woher kam sie? Es war viel Seltsames vorgefallen in den letzten Wochen. Das Gleichgewicht war aus den Fugen geraten. Die dunkle Seite gewann überhand. Auch die kleinen Strohfeuer, welche das Siegel einleitete, waren ohne Wirkung verpufft. Den Höhepunkt erreichte die Dissonanz mit der Eroberung des kleinen Städtchens Gotara. Riesenratten und Pest… Noch dazu, die Drachen im Trollager. Waren sie geflohen, oder wurden sie geschickt? Fragen über Fragen, aber keine Antworten. Eines machte die ganze Situation aber deutlich. Alles war möglich, also wieso nicht auch dieser Effekt. Etwas bereitete ihr allerdings Sorgen. Was wenn sie nicht die Quelle war. Sie war in einem geschlossenen Raum, also musste sie nur vor die Wand laufen, und sie würde sie erkennen. Schnell erhob sie sich und ging Richtung eines plätschernden Baches…

Vorsichtig schritt sie in die Richtung, aus der das plätschern des Baches ertönte. Die Hände weit vor sich gestreckt. Schließlich wollte sie nicht geradewegs vor die Wand laufen, oder gegen eines der kostbaren Instrumente im Labor stoßen. Es war schon genug schief gelaufen. Immer weiter schritt sie inmitten des Waldes, während das plätschern immer näher kam.
Aber weit und breit kein unsichtbares Hindernis. Nichts war so wie es in einer Illusion sein sollte. Schwer verwundert und mit leichter Besorgnis im Blick gab sie es auf, nach der Wand oder etwas bekanntem zu Suchen. Dieser Wald war wohl doch Realität Aber wie nur? Wie konnte das geschehen sein? Abrupt stoppte sie, und lehnte sich an einen Baum. In Gedanken versunken, versuchte sie sich an die vergangenen Ereignisse zu erinnern, aber immer noch war alles in ihrem Gedächtnis verschwommen und unklar. Nur eines wusste sie genau. Sie hatte keinen Fehler gemacht. Ihr Magen meldete sich nun zu Wort. Ein wenig essen musste her. In dem Bach würde sie schon den einen oder anderen Fisch entdecken, und das fangen sollte dank ihrer magischen Fähigkeiten auch kein Problem darstellen. Schnell schritt sie dem Plätschern entgegen.
Am Fluss angekommen suchte sie eine seichte Stelle am Fluss und stellte sich dorthinein. Immer bereit, den Fisch mit einer gezielten arkanen Attacke außer Gefecht zu setzen. Doch als endlich einer in der Nähe war, geschah etwas Seltsames. Anstatt des Gedankenschlages entstand ein helles funkeln überall um sie herum. Aufgescheucht verschwand der Fisch wieder.
Äußerst verblüfft öffnete sie ihr astrales Auge und suchte das arkane Gewebe nach Ungereimtheiten ab. Aber was sie dort sah erschrak sie zutiefst. Es war völlig aus den Fugen geraten. Die geordneten Bahnen des Manaflusses schienen in einem heillosen Chaos zu liegen.
Oder war es nur eine andere Ordnung?
Mühsam versuchte sie eine Struktur in das Gebilde zu bekommen. Unzählige Stunden später gab sie diese Bemühungen auf. Nichts war mehr so wie vor dem ganzen Unheil. Mit einem tiefen Seufzer legte sie sich ins feuchte Gras und schaute gen Himmel. Ihr Blick verlor sich in den Sternen, und sie schlief ein.
Am nächsten Morgen erwachte sie früh vom Gesang der Vögel. Wieder ging sie an den plätschernden Bach um sich das Gesicht zu waschen. Doch in dem Augenblick, als sie die Hände in das bläulich schimmernde Wasser tauchte, rief der entstehende Strudel ihr die Geschehnisse vor Augen.
Als sie das Ritual in ihrem kleinen Labor nahe Britain vollführte brachte irgendeine Macht das gesamte magische Gefüge durcheinander. Genau in diesem Moment wurde das Tor, das sie zu einer anderen Welt aufreißen wollte, in einen Strudel verwandelt. Einen dunkelblauen, reisenden Strudel, der sie mitten in sich aufnahm. Dann schwanden ihr die Sinne. Er musste sie hierher verschlagen haben. Aber wenn sie es sich recht überlegte, war dies wohl ein glücklicher Wandel des Schicksals. Britain wurde ja von den feindlichen Linien überrollt. So behielt sie zumindest ihr Leben und ihr Wissen, oder was davon noch übrig war. Die Rezeptbücher waren wohl verschwunden, ebenso wie das geheimnisvolle Buch aus den Bibliotheken des Siegels, und ihre Forschungen zu dem Übersetzungszauber.
Und ihre Macht als Magierin?
Die würde sie wohl erst wiedererlangen, wenn es ihr gelang sie an die hiesige Struktur des arkanen Gewebes anzupassen. Sie fing also wieder von vorne an…
Als sie fertig war mit ihren Überlegungen machte sie sich in Richtung der dampfenden Schornsteine, welche zu einer Stadt namens Vesper gehörten, um ihr Leben von neuem aufzubauen.
Celissas, einst mächtige Magierin der Illusionen stand vor dem Aus ihrer magischen Kräfte. Doch ihr entschlossener Wille die Kraft wieder zu spüren und zu leiten, ließ keinen Freiraum für Zweifel. Zeit spielt keine Rolle. Sie wusste, wenn es Ihr gelinge die Kraft wieder zu erlangen, dann könne Sie Ort, Zeit und den Raum wieder selbst bestimmen.

GasthofAm Horizont strahlte die Sonne über die Dächer Vespers. Celissas näherte sich der Stadt. Etwa 20 Mannen hoch ragte das Stadttor in den Himmel und erinnerten an versteinerte Palisaden. Ein Wächter zu jeder Seite, blickte mit einem Schwert in der Hand jedem Ankömmling zu.
Ohne Notiz zu nehmen lief Celissas geradewegs zum ersten Gasthof. Die Tür schien etwas zu klemmen, jedoch ließ sie sich mit einem lauten Krachen öffnen. An den Wänden hingen vereinzelte Laternen mit je einer Kerze. Durch die noch offene Tür pfeifte ein kräftiger Windzug. Die Kerzen begannen im ganzen Raum wilde Schatten zu erzeugen. Das Licht verdunkelte sich. Celissas warf die Tür hinter sich zu; sofort erstrahlte der Raum wieder in einem helleren Licht. Hinter dem Tresen stand ein Herr auf. Es mag wohl der Wird des Gasthauses sein dachte sich Celissas “Ein Zimmer” sprach sie mit dominanter Stimme.

–    zwei Mondlängen verstrichen –

Die Kerzen verloschen unter einem lauten Zischen. Müde suchte sie mit dem Blick nach einem offenen Fenster, das für diese Unbequemlichkeit verantwortlich war. Aber kein einziges Fenster war geöffnet. Missmutig begann sie in den weiten Taschen der Robe nach Feuerhölzern zu suchen um die Kerzen wieder zu entzünden. Doch gerade als sie das Hölzchen entnommen hatte, flackerten die Kerzen allesamt wieder auf. Mit weit geöffneten Augen starrte sie durch den Raum.
In den Augenwinkeln sah sie eine Bewegung. Rasch glitt ihr Blick vollends dorthin, nur um sie direkt darauf schreiend das Zimmer verlassen zu lassen. Das gesamte Mobiliar bewegte sich von unsichtbarer Hand.
Um Hilfe rufend eilte sie in das Zimmer der Garde, wo zum Glück Syrox verweilte. Einige Augenblicke nach ihr, betrat auch Voltan mit vertraut verschlafenem Gesicht das Zimmer. Beide starrten sich verwundert an. Hier fühlte sie sich schon viel sicherer. Das Lachen der beiden verstärkte dieses angenehme Gefühl, das sie umgab. Auch wenn die beiden ihr merkwürdiges verhalten augenscheinlich für Tagträumerei hielten und einen Eimer Wasser herbeibeorderten. Kaum war der Eimer da hallte ein weiterer Schrei durch den Raum und man sah eine kleine Mulde in Celissas Robe. Angsterfüllt rannte sie durch den ganzen Raum, doch überall berührte sie etwas, zwickte ihr ins Ohr oder flüsterte leise zu ihr. Mit breitem Schmunzeln sahen die beiden anderen dem merkwürdigen Schauspiel, bis Syrox ihr grinsend den Eimer über den Kopf goss.
Nass bis auf die Haut stand Celissa nun vor ihnen und ein leises, kindliches aber durchaus freundliches Kichern hallte durch den Raum. Plötzlich jedoch stand eine Art Gnom vor ihnen. Mit einem erleichterten Seufzer nahm sie zur Kenntnis, dass es sich um ein kleines schmächtiges Wesen handelte, kaum einen halben Schritt groß, dass sie alle mit einem neckischem Grinsen bedachte. Er stellte sich mit dem Namen “Zewaris” vor und kuschelte sich in die weiten Falten ihrer Robe.
Ein verhaltenes Gähnen war zu vernehmen und sowohl Syrox als auch Voltan verabschiedeten sich in Richtung Bett. Danach unterhielt sich Celissa noch ein Weilchen mit Zewaris, bis dieser ebenso unerklärlich verschwand, wie er gekommen war…

Die Sonne war schon lange am Himmel versunken, als ein leichtes Zupfen an ihrer Robe sie aus ihren Gedanken riss. Sekunden später erschien das kleine Gesicht des Kobolds auf ihrer Schulter und grinste sie unternehmungslustig an. Schon bald darauf fanden sie sich vor der Mine in Gotara wieder. Zewaris gedachte sie mit seiner Gesellschaft zu beehren. Aber das Glück schien den Bergarbeitern hold zu sein. Denn sie hatten bereits ihr Tagewerk vollbracht und schienen einen gemütlichen Abend fernab der Minen zu genießen. Sichtlich enttäuscht schlenderte der kleine Kobold aus der Mine zurück. Aber so konnte er wenigstens ein wenig von dem Glitzernden Erz aus ihren Truhen stehlen. Mühselig balancierte er über die Esse und kletterte durch das Fenster. Unter lautem poltern und ächzen kam er mit einem bronzenen Schwert wieder. Voller Stolz legte er es vor Celissa auf den Boden. Nach kurzer Diskussion über Sinn und Unsinn von menschlicher Arbeit und dem damit verbundenen Verdienst brachte der Kobold das Schwert schmollend wieder zurück. Aus Langeweile begann er dann mit ein paar magischen Spielereien, welche sie schier in Staunen versetzten. Neugierig wie der kleine nun mal war, wollte er auch ein paar Zaubereien von ihr sehen. Äußerst verwundert stellte er fest, dass sie nicht einmal die Drache“Einfachsten” Tricks beherrschte. Weder einen Unsichtbarkeitszauber, noch einen einfachen Teleportations-Zauber. Schmunzelnd wollte Zewaris ihr dann ein bisschen Magie zeigen und beide machten sich auf den Weg zum Meer. Aber schon nach ein paar Schritten keuchte der kleine Kobold schwer. Auf einmal begann er völlig unkoordiniert mit den Armen zu schlagen und sich zu kreiseln. Leichter Nebel breitete sich aus und ein starker Wind kam auf. Schützend hielt sie die Arme vors Gesicht. Als der Wind wieder verschwand schaute sie schnell nach Zewaris. Mit einem entsetzten Aufschrei taumelte sie zurück und stolperte über eine Wurzel, während der riesige Drachenkopf sich über sie beugte und mit einem breiten Grinsen verkündete, das er nun weiterfliegen wollte, weil ihm die Füße wehtaten. Erleichtert stand sie wieder auf und folgte ihm ein paar Schritte. Missbilligend sah Zewaris sie an und forderte sie ebenfalls auf zu fliegen. Nachdem sie auch das nicht konnte wandte er sich nur Kopfschüttelnd ab.

Einige Schritte später nahm Celissa eine seltsame Veränderung ihrer selbst wahr. Verwundert beschaute sie an sich herab. Ihr gesamter Körper war in Nebel eingehüllt. Sie begann schnell zu wachsen und konnte schon bald von oben auf das Rathaus schauen. Kleine Schuppen überzogen ihre Haut. Und immer noch Wuchs sie. Ihre Kleidung hing nur noch in Fetzen an ihr herab, während große Klauen ihre Hände und Füße ersetzten. Ein unglaubliches Gefühl von Macht durchströmte ihren Körper. Und eine unglaubliche Nähe zur Magie. Sie fühlte sich wie eins mit dem arkanen Chaos, das früher einmal das Gewebe gewesen war. Nur einige Augenblicke später erhoben sich die beiden unter lautem Getose und zogen mit weit ausgebreiteten Flügeln majestätisch ihre Runden über die Stadt. Bald war Gotara kaum mehr als ein winziger Punkt auf der kleinen Halbinsel. Nicht mehr als Stecknadelgroß. Es war ein Atemberaubender Augenblick. Leider drängt Zewaris sie schon wieder zum Boden zurückzukehren. Langsam und vorsichtig, und wohl auch ein wenig tapsig landete sie neben ihm und stolperte sodann von einem leisen kichern begleitet in das Gestrüpp der Uferböschung. Derweil schritt Zewaris hinunter, und zeigt ihr seine Spielkameraden. Das einzige was sie daran hinderte zu flüchten war das Bewusstsein, das selbst diese mächtigen Wasserelemente sie in diesem Körper kaum antasten konnten. Nur der schmächtige kleine Kobold verfuhr mit ihnen, wie es ihm beliebte. Er spritzte solange mit ihrem Wasser herum, bis sie seine Größe hatten. Und keine ihrer Bewegungen deuteten auch nur den Hauch einer aggressiven Handlung an. Celissa neuer Körper ermöglichte ihr, neben dem Betrachten des Geschehens ebenso mit ihren Gedanken über hunderte anderer Dinge nachzudenken. Eine davon waren die Geschehnisse seit der missglückten Beschwörung. Noch nie hatte sie sich dem arkanen Strom so nahe gefühlt wie in diesem Augenblick. Langsam verstand sie das Wesen des Gewebes… die Veränderung wurde ihr bewusst…die Struktur wurde ihr immer klarer. Doch Zewaris musste bemerkt haben, wie sie anderen Gedanken nachhing. Nur eine kleine Handbewegung und sie kauerte in ihrer menschlichen Gestalt vor ihm. Entsetzt starrte sie vom errötenden Kobold auf ihren entblößten Körper. Hastig warf sie sich eine zerknüllte Robe über den Körper, doch als sie wieder aufschaute war der kleine Kobold wie vom Erdboden verschluckt.
Nachdenklich kehrte sie nach Gotara zurück. Zu kurz hatte sie die Struktur erkennen können, doch würde es ihr sicher helfen wieder zu ihrer alten Macht  zurückzufinden.

Laêthyra 25.07.2002 –Magierin – Fallen Lands

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