Fallen Lands Blog

“Land in Sicht!” dröhnte es vom Mast hoch oben und eine ganze Menge von Menschen kam aus den kleinen Kajüten hinauf auf das Deck um auf das, sich langsam nähernde Vesper zu blicken. Nach ganzen zwei Wochen Schiffsfahrt hatten sie es geschafft und es sah erst so aus, als würde das Schiff nicht ankommen und kehrtmachen. Den Passagieren sah man die gute Laune deutlichst an und alle hatten ein Lächeln auf das Gesicht gelegt, fast alle.
Trin war nicht mit an Deck, sondern hielt sich den Magen und versuchte krampfhaft das kommende Würgen zu unterdrücken, hätte sie gewusst, dass sie diese Schiffsfahrt nicht vertragen würde, sie wäre niemals auf diesen verfluchten Kahn gestiegen.
Ihr ganzes Gesicht färbte sich schon grünlich und sie merkte schon wie ihr das letzte Essen –Fisch- wieder hochkam, und so bleib ihr nichts anderes außer wieder hoch zu rennen und sich über die Reling zu beugen. Sie blickte mit erschöpften Blick auf das Wasser, wann war diese Höllenfahrt endlich zu Ende? Kaum hatte sie den Gedanken beendet, fielen ihr die ganzen Leute auf und als sie in der Ferne das Land sehen konnte, kam ein mattes Lächeln über ihre Züge, es würde nicht mehr allzu lange dauern.
Langsam und vorsichtig ging sie wieder in ihre Kajüte und setzte sich auf das kleine Bett, welches in einer Ecke stand. Sie ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen, wieso sie überhaupt hier war. Ihre Mutter hatte ihr geraten hier herzugehen, einen Beruf zu lernen. Das gerade dieser Spruch von ihrer Mutter kam, ließ Trin breit schmunzeln. Sie wusste auch, dass ihre Mutter den Spruch nicht ernst gemeint haben konnte, denn Trin hatte eines gelernt, nämlich das klauen und stibitzen, und das einsetzen ihres Körpers. Sie sah zwar teils noch immer aus wie ein kleines Mädchen, aber ihr Brustumfang entsprach vollkommen ihrem Alter und genau das wollten die meisten Männer sehen. Vesper sollte ein neuer Beginn sein, ein beginn des wunderschönen Diebesleben. Trin unterschied sich deutlichst von den Taschendieben auf den Straßen, sie brauchte das Gold nur bedingt, sie tat es nur des Nervenkitzels wegen, außerdem war so ein Leben als Diebin niemals langweilig und sie würde auch niemals in den Versuch des Luxus kommen. Sie hätte natürlich auch den Weg ihrer Mutter wählen können, Kriegerin, stark und schnell. Genau wie ihre Mutter war ihre Oma auch eine Kriegerin und soweit Trin wusste, war Diese noch viel gefürchteter in Vesper und dem Umland, als ihre Mutter es damals war. Sie wusste über ihre Oma wenig, bis gar nichts, jeglich das sie die Führerin der Blutfalken und des Tribunals gewesen war, ihre Mutter erzählte immer wieder davon. Ihre Mutter hingegen war unbekannt und wenige kannten sie zu späteren Zeiten noch, jeglich als sie die Dunkle Union gründete, zitterte man vor ihr, so erzählte sie jedes Mal und auch als Königliche Gardistin hatte sie sich dann einen Namen gemacht, vielleicht hatte sie Trin auch deswegen hierher geschickt, erwartete sie das Trin den Familiennamen fortführte? Ihre Mutter war in die Wüste ausgewandert um für den Kampf zu trainieren und um eines Tages einen Gegner bezwingen zu können, der Zeitgleich ihr bester Freund war, Trin hatte nie verstanden was sie damit gemeint hatte aber es war wohl nicht so wichtig.
Nach einigen Stunden legte das Schiff endlich im Hafen von Vesper an und Trin betrat endlich das Festland; gefolgt von einer letzten Übelkeit und dem darauf folgenden Erbrechen.
Sie war also hier und sie würde sich hier als Diebin einen Namen machen, man würde über sie Geschichten erzählen, über die hinterlistigste Diebin von allen über Trin Ser`Rhal